Bibliotheca universalis und bibliotheca selecta: das Problem der Ordnung des gelehrten Wissens in der frühen Neuzeit

Rezension: Die beiden Leitbegriffe des Titels - Buchtitel zugleich einschlägiger Werke - bezeichnen eine Alternative in der frühneuzeitlichen Speicherung und Vermittlung von Wissen: die möglichst umfassende Thesaurierung überkommener Wissensbestände beziehungsweise ihre kritische Sichtung und Auswah...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. VerfasserIn: Zedelmaier, Helmut 1954- (Verfasst von)
Medienart: Druck Buch
Sprache:Deutsch
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Veröffentlicht: Köln [u.a.] Böhlau 1992
In: Archiv für Kulturgeschichte (33)
Jahr: 1992
Schriftenreihe/Zeitschrift:Archiv für Kulturgeschichte Beihefte zum Archiv für Kulturgeschichte 33
normierte Schlagwort(-folgen):B Gessner, Conrad 1516-1565, Bibliotheca universalis
B Possevino, Antonio 1533-1611, Bibliotheca selecta de ratione studiorum
B Wissen / Ordnung / Geschichte 1500-1800
weitere Schlagwörter:B Classification Books History
B Libraries History 1400-1600
B Hochschulschrift
B Early printed books 16th century
B Encyclopedias and dictionaries Early works to 1600
Online-Zugang: Inhaltsverzeichnis (Verlag)
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Beschreibung
Zusammenfassung:Rezension: Die beiden Leitbegriffe des Titels - Buchtitel zugleich einschlägiger Werke - bezeichnen eine Alternative in der frühneuzeitlichen Speicherung und Vermittlung von Wissen: die möglichst umfassende Thesaurierung überkommener Wissensbestände beziehungsweise ihre kritische Sichtung und Auswahl unter bestimmten Relevanzgesichtspunkten. Der eine Titel stammt von dem Zürcher Polyhistor Konrad Gessner, der andere von dem Jesuiten Antonio Possevino. Voraussetzung beider Unternehmen ist der Buchdruck, der etwa hundert Jahre nach seiner Erfindung in bis dahin unerhörtem Ausmaß Schrifttradition zugänglich gemacht hat, aber durch die schiere Quantität zunehmend Strategien zu ihrer Sicherung und Nutzbarmachung verlangt. Der Bibliotheca universalis wie der Bibliotheca selecta geht es um Orientierung in einem immer unübersichtlicheren Bestand schriftlich tradierten Wissens, der den Wissensfortschritt zu behindern droht. Beide haben also nicht wissenschaftliche Erkenntnis selbst, sondern ihre Vermittlung zum Ziel, und sie wollen kein System des Wißbaren entwerfen, sondern auf der Basis hergebrachter Ordnungen des Wissens den Leser dazu anleiten, sich in jenem Bestand zurechtzufinden. Es ist ein erster Vorzug dieser Münchner Dissertation, daß sie dieses Problem rekonstruiert, so daß das frühneuzeitliche Projekt der Bibliothek nicht mehr am falschen Maßstab der Enzyklopädie als Summe des Wißbaren gemessen wird.
Physische Details:VI, 347 S, Ill, 23 cm
ISBN:3-412-01191-6