Protestantismus, Glück und die Transformationsbedingungen zur Nachhaltigkeit jenseits des Wachstumsdenkens

Die Transformation zu nachhaltigen (also dauerhaft und global durchhaltbaren) Lebens- und Wirtschaftsweisen ist bisher großenteils gescheitert. Eine hinreichend komplexe Ursachenanalyse der Nicht-Nachhaltigkeit fördert in Faktoren wie Eigennutzenstreben, hinderlichen Normalitätsvorstellungen und Gef...

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Bibliographic Details
Main Author: Ekardt, Felix 1972- (Author)
Format: Print Article
Language:German
Check availability: HBZ Gateway
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Fernleihe:Fernleihe für die Fachinformationsdienste
Published: Verlag Text & Dialog [2015]
In: Journal für Religionsphilosophie
Year: 2015, Volume: 4, Pages: 117-126
Standardized Subjects / Keyword chains:B Protestantism / Economic growth / Work ethics / Happiness / Sustainable development / Transformation
RelBib Classification:AD Sociology of religion; religious policy
KDD Protestant Church
NCB Personal ethics
NCE Business ethics
NCG Environmental ethics; Creation ethics
Description
Summary:Die Transformation zu nachhaltigen (also dauerhaft und global durchhaltbaren) Lebens- und Wirtschaftsweisen ist bisher großenteils gescheitert. Eine hinreichend komplexe Ursachenanalyse der Nicht-Nachhaltigkeit fördert in Faktoren wie Eigennutzenstreben, hinderlichen Normalitätsvorstellungen und Gefühlen auch kulturelle Aspekte zutage. Max Webers Analysen zur protestantischen Leistungs- und Arbeitsethik erweisen sich hier im Kern als unverändert hilfreich. Über Weber hinaus kann man protestantische Ideen teilweise auch hinter dem modernen Wachstums- und Fortschrittsdenken erkennen. Will man nachhaltige Lebens- und Wirtschaftsweisen etablieren, wird es nicht ausreichen, das Wachstum als Treiber der Umweltzerstörung in eine nunmehr "grüne" Richtung zu lenken. Vielmehr wird das Wachstumsparadigma aus ökologischen Gründen als solches hinterfragt werden müssen. Ob Menschen durch Leistungsdenken und Wachstum glücklich oder unglücklich werden (ein in der Postwachstums-Debatte in linker Theorietradition repetitiv umkreister Punkt), ist dafür unerheblich und im Übrigen auch kaum eindeutig zu beantworten, weil hier gegensätzliche Erwartungen der Menschen bestehen.
ISSN:2194-2420
Contains:Enthalten in: Journal für Religionsphilosophie