Die Resilienzforschung und ihre Bedeutung für den kanonischen Eheprozess in Fällen gemäß c. 1095 CIC
Resilienz bezeichnet die Fähigkeit, sich unter ungünstigen Bedingungen gut zu entwickeln bzw. nach einem schweren Einschnitt schnell wieder gesund zu werden. Eine große Langzeitstudie, die 1955 auf Hawaii begann, zeigt, dass sich etwa ein Drittel der aus hochbelasteten Familien stammenden Kinder zu...
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Format: | Print Article |
Language: | German |
Check availability: | HBZ Gateway |
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Published: |
PubliQation
[2016]
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In: |
De processibus matrimonialibus
Year: 2014, Volume: 21/22, Pages: 335-357 |
RelBib Classification: | NCF Sexual ethics SB Catholic Church law ZD Psychology |
Further subjects: | B
Psychosis
B Eheführungsunfähigkeit B Catholic church Codex iuris canonici 1983. can. 1095 B Resilience (Personality trait) B Psychology B Depression B Psyche B Impediment to marriage B Marriage |
Summary: | Resilienz bezeichnet die Fähigkeit, sich unter ungünstigen Bedingungen gut zu entwickeln bzw. nach einem schweren Einschnitt schnell wieder gesund zu werden. Eine große Langzeitstudie, die 1955 auf Hawaii begann, zeigt, dass sich etwa ein Drittel der aus hochbelasteten Familien stammenden Kinder zu körperlich und seelisch gesunden jungen Erwachsenen entwickelt. In diesem sehr aktiven Forschungsgebiet wird hauptsächlich nach den Faktoren gefragt, die bei schlechter Ausgangslage eine gute Entwicklung begünstigen. Es wird angeregt, diese Resilienzfaktoren im kanonischen Ehenichtigkeitsverfahren zu berücksichtigen, soweit die Ehefähigkeit einer Partei untersucht wird: Auch bei hochbelasteter Biographie sollte die Möglichkeit des seelisch gesunden Heranwachsens bedacht und in der Beweiserhebung erfragt werden. Zu einigen häufigen Gutachterdiagnosen - Entwicklungsrückstand, Sucht, dependente Persönlichkeitsstörung und bipolare Störung - werden konkrete, aus dem Resilienzkonzept abgeleitete Fragen vorgeschlagen, deren Beantwortung einen Hinweis sowohl auf das Vorliegen als auch auf das Fehlen von Resilienz geben kann. Wenn neben die Wahrscheinlichkeiten aus dem Bereich der Vulnerabilität jene der Resilienz gestellt werden, hat das Richterkollegium womöglich eine ausgewogenere Grundlage für sein mit moralischer Gewissheit zu sprechendes Urteil |
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ISSN: | 0948-0471 |
Contains: | Enthalten in: De processibus matrimonialibus
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