Bildung durch die Praxis der „Gewöhnung“? Von der Kraft der Gestaltung menschlichen Lebens in der Orthodoxie

Die aristotelische Fundierung der Ethik (auch) in der „Gewöhnung“, was somit den Charakter einer in der Polis gelebten und erprobten Praxis gegenüber einer rein verstandesmäßigen Aneignung von Tugenden hervorhebt, gibt den Anlass, die Orthodoxe Theologie diesbezüglich zu hinterfragen. Dabei ist es n...

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Bibliographische Detailangaben
1. VerfasserIn: Vletsis, Athanasios 1956- (VerfasserIn)
Medienart: Elektronisch Aufsatz
Sprache:Deutsch
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Veröffentlicht: ˜deœ Gruyter [2019]
In: Zeitschrift für Pädagogik und Theologie
Jahr: 2019, Band: 71, Heft: 4, Seiten: 415-431
normierte Schlagwort(-folgen):B Orthodoxe Theologie / Religiöse Bildung / Gewöhnung / Ethik / Lebensführung
RelBib Classification:KDF Orthodoxe Kirche
NBE Anthropologie
NCB Individualethik
RF Christliche Religionspädagogik; Katechetik
weitere Schlagwörter:B Orthodoxe Bildung
B Maximos Bekenner
B Anthropologie
B Maximos Confessor
B Praxis-Theoria
B practice vs. theoria
B Anthropology
B Platon
B Aristoteles
B Aristotle
B Orthodox education
Online Zugang: Volltext (Verlag)
Volltext (doi)
Beschreibung
Zusammenfassung:Die aristotelische Fundierung der Ethik (auch) in der „Gewöhnung“, was somit den Charakter einer in der Polis gelebten und erprobten Praxis gegenüber einer rein verstandesmäßigen Aneignung von Tugenden hervorhebt, gibt den Anlass, die Orthodoxe Theologie diesbezüglich zu hinterfragen. Dabei ist es nötig, ein gutes Stück Schöpfungstheologie und Anthropologie zu rekonstruieren und zugleich mit Hilfe der orthodoxen Patristik (hier v.a. von Maximos Bekenner) die Möglichkeiten der Gestaltung einer kontingenten, fragilen menschlichen Existenz auch durch die Erziehung (Paideia) des Leidens hindurch aufzuzeigen. Die Orthodoxe Tradition trägt in diesem Sinn aristotelische Züge, wenn der Praxis v.a. in der Gemeinschaft vor der Theoria Priorität gewährt wird, was ihr Bildungspotenzial v.a. zu erweitern und vielfältiger zu gestalten erlaubt.
The Aristotelian Ethics gives preference to an acquisition of virtues based on habituation and the practical experience of the polis rather than on merely rational insight - a fruitful perspective when studying the Orthodox understanding of education. Such an analysis requires a discussion of anthropology, theology of creation, which includes inter alia, patristic considerations (mainly Maximos Confessor) about forming a contingent, fragile human existence through Paideia, and even a Paideia of suffering. In this sense, Orthodox tradition shows Aristotelian traits since it gives priority to practice, especially to practice in the community rather than to Theoria which might allow for a wider and more diverse development of its educational potential.
ISSN:2366-7796
Enthält:Enthalten in: Zeitschrift für Pädagogik und Theologie
Persistent identifiers:DOI: 10.1515/zpt-2019-0049