Der Klerus und die Doppelzüngigkeit: Überlegungen zur kirchenkritischen persona Walthers von der Vogelweide

Aufbauend auf Überlegungen zur persona auctoris hinter dem ‚Walther-Ich‘ Walthers von der Vogelweide, die sich aus unterschiedlichen personae heraus konstruiert, möchte dieser Beitrag eine Facette dieser verschiedenen Subjektivitätsaspekte herausstellen und näher betrachten. Der Fokus liegt auf eine...

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Published in:Mittelalter
Main Author: Nieser, Florian (Author)
Format: Electronic Article
Language:German
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Published: Münster München 2020
In: Mittelalter
Online Access: Volltext (Resolving-System)
Description
Summary:Aufbauend auf Überlegungen zur persona auctoris hinter dem ‚Walther-Ich‘ Walthers von der Vogelweide, die sich aus unterschiedlichen personae heraus konstruiert, möchte dieser Beitrag eine Facette dieser verschiedenen Subjektivitätsaspekte herausstellen und näher betrachten. Der Fokus liegt auf einem Sprecher-Ich, das in einer bestimmten Art und Weise Kritik gegen den Klerus äußert, die theologische Expertise vermuten lässt. Dieses rhetorisch geschulte, kritische ‚Ich‘ rekontextualisiert biblische Textbezüge und damit auch theologisch aufgeladene Motive. Es macht sich Traditionswissen des Klerus zu eigen, um ihn an einem seiner Fundamente – dem lehramtlichen Verkündigungsauftrag – anzugreifen. In diesem Beitrag werden zwei Sprüche Walthers miteinander verglichen, um das Profil einer kirchenkritischen und zugleich theologisch versierten persona in Walthers Sangspruch zu umreißen. Dabei wird zugleich eine kirchenkritische Lesart eines bisher als gnomisch gedeuteten Spruchs sinnfällig.
ISSN:2197-6120
Contains:Enthalten in: Mittelalter
Persistent identifiers:URN: urn:nbn:de:gbv:27-dbt-20200720-101929-004