Teufelskinder: Hexenverfolgung und gesellschaftliche Stigmatisierung im Hochstift Paderborn (1601-1703)

"Teufelskinder" - so wurden in Fürstenberg, einer Kommune im Hochstift Paderborn, die Nachfahren aus einem Hexengeschlecht genannt. Mittels dieses Etiketts war eine ideologische und symbolische Grenze zwischen den »normalen«, unbescholtenen Dorfbewohnern und denjenigen Familien gezogen wor...

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Bibliographic Details
Main Author: Masiak, Sarah 1985- (Author)
Corporate Author: Universität Paderborn (Degree granting institution)
Format: Print Book
Language:German
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Fernleihe:Fernleihe für die Fachinformationsdienste
Published: Konstanz UVK Verlagsgesellschaft [2020]
In: Konflikte und Kultur (Band 37)
Year: 2020
Series/Journal:Konflikte und Kultur Band 37
Standardized Subjects / Keyword chains:B Hochstift Paderborn / Fürstenberg (Bad Wünnenberg) / Witch-hunting / Witch trial / Family member / Exclusion / History 1601-1703
B Hochstift Paderborn / Fürstenberg (Bad Wünnenberg) / Witch-hunting / Stigmatization / History 1601-1703
Further subjects:B Thesis
Online Access: Inhaltsverzeichnis (Verlag)
Description
Summary:"Teufelskinder" - so wurden in Fürstenberg, einer Kommune im Hochstift Paderborn, die Nachfahren aus einem Hexengeschlecht genannt. Mittels dieses Etiketts war eine ideologische und symbolische Grenze zwischen den »normalen«, unbescholtenen Dorfbewohnern und denjenigen Familien gezogen worden, die das Hexenstigma trugen. Ihre vermeintliche Abstammung von »Hexenart« führte dabei zu verschiedenen informellen sowie formellen Stigmatisierungen und Marginalisierungen, die nicht nur das sprichwörtliche Damoklesschwert über deren Häupter schweben ließen, sondern auch einen ganz eigenen sozialpsychologischen Teufelskreis schufen: Förmlich gezwungen, sich stets mit dem attribuierten Hexenimage auseinanderzusetzen, nahmen einige Teufelskinder ihr Label als »Hexe« an. Das Ergebnis von Zuschreibung und Verinnerlichung war fatal: Nicht weniger als neun Familien standen teilweise über fünf Generationen immer wieder vor Gericht, angeklagt, mit dem »Hexenblut« infiziert zu sein. In diesem Buch werden ihre Geschichten erzählt. Im Mittelpunkt der Analyse steht dabei die historische Rekonstruktion ihres »Hexendaseins«, das wesentlich durch ihren sozialen Lebensraum und zugleich von ihnen geformt wurde. Das Eintauchen in ihre Welt lässt dabei so manche Parallele zu heutigen Sozialphänomenen offenbar werden.
Item Description:Literaturverzeichnis: Seite 471-506
Dissertation unter dem Titel: Deüffelskinder. Die besondere Wirkmacht eines gesellschaftlichen Stigmas am Beispiel der fürstenbergischen Hexenverfolgungen im Hochstift Paderborn (1601-1702)
ISBN:3739830956