Christus als Opernheld im späten 20. Jahrhundert

Im Jahre 1971 kamen in den USA gleich drei für ein breites Publikum konzipierte Opernbearbeitungen der Passionsgeschichte auf die Bühne: Thomas Pasatieris neoromantische Oper Calvary, Andrew Lloyd Webbers Rockoper Jesus Christ Superstar und Stephen Schwartz' Musical Godspell. Erstaunlicher noch...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. VerfasserIn: Bruhn, Siglind 1951- (VerfasserIn)
Medienart: Druck Buch
Sprache:Deutsch
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Veröffentlicht: Waldkirch Ed. Gorz 2005
In:Jahr: 2005
Ausgabe:[Nachdr.]
normierte Schlagwort(-folgen):B Jesus Christus / Operngestalt / Geschichte 1950-2000
weitere Schlagwörter:B Opera 20th century
B Jesus Christ In opera
Beschreibung
Zusammenfassung:Im Jahre 1971 kamen in den USA gleich drei für ein breites Publikum konzipierte Opernbearbeitungen der Passionsgeschichte auf die Bühne: Thomas Pasatieris neoromantische Oper Calvary, Andrew Lloyd Webbers Rockoper Jesus Christ Superstar und Stephen Schwartz' Musical Godspell. Erstaunlicher noch als diese Aufarbeitungen der bekannten Geschichte vom Gang nach Golgotha ist die Anzahl der in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts entstandenen Opern, die entweder den Auferstandenen porträtieren oder einen Christus, der in einen ganz neuen dichterischen Zusammenhang eingebunden ist. Das Spektrum der Christusdarstellungen reicht von Wolfgang von Schweinitz' imposanter Figur "X" über Marius Constants nur aufgrund seiner Wundertätigkeit identifizierbarem "Personnage en blanc" zu John Taveners sehr realem, liebevoll-väterlichem Christus, von der Figur des Jeschua Ha Notsri, dessen Passion in den drei parallelen Opern nach Bulgakows Meisterwerk in unterschiedlicher Weise als Fiktion oder Folie erscheint, zum "Wiedergekreuzigten", dem in Bohuslav Martinus Bearbeitung des Kazantzakis-Romans ein frommes Passionsspiel zum Verhängnis wird. Religionsgeschichtlich besonders interessant sind die von Gottfried von Einem und Harrison Birtwistle entworfenen Charakterisierungen. Einems Jesu Hochzeit, dessen Premiere 1980 den Wiener Opernskandal auslöste, behandelt das ungewöhnliche Thema einer Vermählung des Unsterblichen mit "Frau Tod"; in Birtwistle's Last Supper führt das Erinnerungstreffen der Zwölf mit ihrem Meister im Jahre 2000 dazu, dass Jesus, indem er jedem Jünger die Füße wäscht, sich stellvertretend entschuldigt für die Gräueltaten, die im Verlauf der Christentumsgeschichte und vorgeblich in seinem Namen verübt worden sind.
Beschreibung:Literaturverz. S. 251 - 253
ISBN:3938095032