Ein Kapitel Religionswissenschaft während der NS-Zeit: Hans Alexander Winkler (1900-1945)

Der Tübinger Privatdozent für Allgemeine Religionsgeschichte Hans Alexander Winkler wurde im September 1933 wegen früherer Mitgliedschaft in der Kommunistischen Partei entlassen. Obwohl er sich als Religionswissenschaftler und Orientalist bereits einen Namen gemacht hatte, lehnten die Kultusbehörden...

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Bibliographic Details
Published in:Zeitschrift für Religionswissenschaft
Main Author: Junginger, Horst 1959- (Author)
Format: Electronic Article
Language:German
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Fernleihe:Fernleihe für die Fachinformationsdienste
Published: Diagonal-Verlag 2012
In: Zeitschrift für Religionswissenschaft
Online Access: Volltext (Verlag)
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Parallel Edition:Non-electronic
Description
Summary:Der Tübinger Privatdozent für Allgemeine Religionsgeschichte Hans Alexander Winkler wurde im September 1933 wegen früherer Mitgliedschaft in der Kommunistischen Partei entlassen. Obwohl er sich als Religionswissenschaftler und Orientalist bereits einen Namen gemacht hatte, lehnten die Kultusbehörden und die hinzugezogenen politischen Instanzen seine Wiederverwendung strikt ab, so daß sich Winkler verstärkt der ethnologischen Feldforschung in Oberägypten zuwandte. Um die Mitte der 30er Jahre veröffentlichte er wichtige Arbeiten zur Ägyptologie und Ägyptischen Volkskunde und trat schließlich im Spätsommer 1939 in die Dienste des Auswärtigen Amtes, weil sich für ihn eine Universitätslaufbahn als unmöglich erwiesen hatte. Als Angehöriger jener >verlorenen Generation< des 1. Weltkrieges war es Winkler trotz größter Anstrengungen verwehrt geblieben, im bürgerlichen Leben Fuß zu fassen. Stattdessen fanden seine herausragenden wissenschaftlichen Fähigkeiten nun in der NS-Kriegspolitik Verwendung.
Hans Alexander Winkler (1900-1945) was J. W. Hauer's assistant and lecturer in the history of religions in Tübingen from 1928-1933. He was dismissed in September 1933 by reason of his former membership of the Communist Party. Although he was estimated as a widely acknowledged expert in the field of religious and oriental studies the authorities for cultural and political affairs declined his rehabilitation. Due to this fact Winkler took up ethnological field work in Upper Egypt and published several important books on this subject during the mid-thirties. In the late summer of 1939 he started working for the Foreign Office, as an academic career turned out to be impossible. Belonging to the >lost generation of the first World War Winkler did not succeed in following a civil profession, whereas the NS-war policy profited from his extraordinary abilities.
ISSN:2194-508X
Contains:In: Zeitschrift für Religionswissenschaft
Persistent identifiers:DOI: 10.1515/0023.137
DOI: 10.15496/publikation-35450
HDL: 10900/94066