Geschichtsphilosophie und Geschichtstheologie bei Schleiermacher
Trotz einer gewissen Nähe ist Schleiermacher nicht den Weg idealistischer Geschichtsphilosophie, der zur vernünftigen Begründung der geschichtlichen Wahrheit des christlichen Glaubens führen sollte, gegangen. Er hat vielmehr eine auf der Basis des christlichen Glaubens stehende theologische Geschich...
Main Author: | |
---|---|
Format: | Electronic Article |
Language: | German |
Check availability: | HBZ Gateway |
Journals Online & Print: | |
Fernleihe: | Fernleihe für die Fachinformationsdienste |
Published: |
De Gruyter
2012
|
In: |
Neue Zeitschrift für systematische Theologie und Religionsphilosophie
Year: 2012, Volume: 54, Issue: 3, Pages: 240-261 |
Online Access: |
Volltext (kostenfrei) Volltext (kostenfrei) Volltext (lizenzpflichtig) |
Parallel Edition: | Non-electronic
|
Summary: | Trotz einer gewissen Nähe ist Schleiermacher nicht den Weg idealistischer Geschichtsphilosophie, der zur vernünftigen Begründung der geschichtlichen Wahrheit des christlichen Glaubens führen sollte, gegangen. Er hat vielmehr eine auf der Basis des christlichen Glaubens stehende theologische Geschichtsdeutung entwickelt, in die ihm dann auch der ethische Prozess vernünftiger Weltgestaltung grundlegend einbezogen war. Wie philosophische und theologische Geschichtsdeutung aufeinander verweisen, stellt ein immer noch nicht befriedigend aufgelöstes Problem der Schleiermacher-Interpretation dar. Ihm soll hier nachgegangen werden. Es wird sich zeigen: Die philosophische Geschichtsdeutung braucht in Schleiermachers Augen das in der theologischen Geschichtsdeutung konzipierte Christentum als ihr geschichtliches Trägersubjekt. Nur in der Perspektive einer christlich-religiösen Selbstdeutung der humanen Vernunftpraxis wollte ihm die Realisierung der geschichtsphilosophischen Humanitätsidee vorstellbar erscheinen. Despite a certain proximity, Schleiermacher did not follow the path of idealist philosophy of history, which was meant to lead to a rational justification of the historical truth of the Christian faith. Instead he developed, on the basis of the Christian faith, a theological interpretation of history in which the ethical process of a reasonable constitution of the world was included. How the philosophical and the theological interpretation of history relate to one another is still an insufficiently resolved issue in Schleiermacher interpretation. This is the theme of the text at hand. The following will be illustrated in the article: Concerning Schleiermacher, the philosophical interpretation of history needs Christianity as it has been drafted in the theological interpretation of history as its historical bearer. The realization of the historical-philosophical idea of humanity was conceivable for him only from the perspective of a Christian-religious self-interpretation of human rationality. |
---|---|
Item Description: | In diesem Beitrag, der eine Überarbeitung meines Referates beim Schleiermacher-Kolloquium in Wittenberg, 1.–4.10.2009, darstellt, nehme ich im Lichte heutiger Fragestellungen das Thema meiner Dissertation noch einmal auf: vgl. Wilhelm GRÄB, Humanität und Christentumsgeschichte. Eine Untersuchung zum Geschichtsbegriff im Spätwerk Schleiermachers, Göttingen 1980 Literaturangaben |
ISSN: | 1612-9520 |
Contains: | In: Neue Zeitschrift für systematische Theologie und Religionsphilosophie
|
Persistent identifiers: | DOI: 10.1515/nzsth-2012-0009 DOI: 10.15496/publikation-36718 HDL: 10900/95335 |