„So herrscht der Lama über die Menschen Tibets!“

Zwischen dem Dritten Reich und Vertretern des tibetischen Buddhismus wird in Veröffentlichungen oft ein Zusammenhang hergestellt. Diesem liegt eine vorgeblich positive Haltung der NS Vertreter gegenüber dem Tibetischen Buddhismus zugrunde. Die Tibet-Expedition von 1938/39 von Ernst Schäfer gilt als...

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Bibliographic Details
Published in:Zeitschrift für Religionswissenschaft
Main Author: Zotz, Birgit 1979- (Author)
Format: Electronic Article
Language:German
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Published: Diagonal-Verlag 2017
In: Zeitschrift für Religionswissenschaft
Standardized Subjects / Keyword chains:B Schäfer, Ernst 1910-1992 / Rosenberg, Alfred 1893-1946 / National Socialism / Lamaism / Reception
RelBib Classification:AA Study of religion
BL Buddhism
Further subjects:B Ernst Schäfer Alfred Rosenberg Tibet Buddhism National Socialism
Online Access: Volltext (Verlag)
Description
Summary:Zwischen dem Dritten Reich und Vertretern des tibetischen Buddhismus wird in Veröffentlichungen oft ein Zusammenhang hergestellt. Diesem liegt eine vorgeblich positive Haltung der NS Vertreter gegenüber dem Tibetischen Buddhismus zugrunde. Die Tibet-Expedition von 1938/39 von Ernst Schäfer gilt als der zentrale Beleg einer vermeintlichen Berlin – Lhasa Achse. Durch Publikationen zu seinen Forschungsreisen prägte Ernst Schäfer in Deutschland das Bild des religiösen Lebens Tibets.Dieser Beitrag analysiert die Haltung der Nationalsozialisten gegenüber dem tibetischen Buddhismus basierend auf den Ansichten Alfred Rosenbergs und Ernst Schäfers. Diese Quellen zeigen, dass die Religion Tibets als destruktiv für die Gesellschaft gesehen wurde. Die Autoren verwendeten ihr Bild des Buddhismus stellvertretend für den Katholizismus, der auf diese Weise ohne direkte Konfrontation mit der Kirche kritisiert werden konnte.
The literature often points out a relationship between the Third Reich and representatives of Tibetan Buddhism. This is based on a allegedly positive attitude towards Tibetan Buddhism among leading Nazis. Ernst Schäfer’s Tibet expedition of 1938–39 is considered the main proof of an alleged Berlin-Lhasa axis. Ernst Schäfer shaped the German image of Tibetan religion through his publications about his research trips.This article analyses the Nazi view of Tibetan Buddhism based on the opinions of Alfred Rosenberg and Ernst Schäfer. These sources show that Tibet’s religion was seen as destructive of society. The authors used their image of Buddhism as a substitute for Catholicism, allowing for indirect criticism of the Church.
ISSN:2194-508X
Contains:In: Zeitschrift für Religionswissenschaft
Persistent identifiers:DOI: 10.1515/zfr-2016-0030