Inszenierungsformen durch die Linse: Leid abbildende Pressefotografie während der Umbrüche 1946/47 in Indien

Die Pressefotografin Margaret Bourke-White fotografierte 1946 und 1947 für das amerikanische Life-Magazin die Umbrüche in Indien. Ihre dramatischen Bilder erzielten eine ambivalente Wirkung. Zum einen wurden sie zu internationalen Ikonen, zum anderen vielfach kritisiert. Um dieses Phänomen zu verste...

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Published in:Interdisziplinäre Zeitschrift für Südasienforschung
Main Author: Liegmann, Sarah 1989- (Author)
Format: Electronic Article
Language:German
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Published: Heidelberg Asian Studies Publishing 2017
In: Interdisziplinäre Zeitschrift für Südasienforschung
Year: 2017, Volume: 2, Pages: 41-70
Online Access: Volltext (kostenfrei)
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Description
Summary:Die Pressefotografin Margaret Bourke-White fotografierte 1946 und 1947 für das amerikanische Life-Magazin die Umbrüche in Indien. Ihre dramatischen Bilder erzielten eine ambivalente Wirkung. Zum einen wurden sie zu internationalen Ikonen, zum anderen vielfach kritisiert. Um dieses Phänomen zu verstehen, wird in diesem Artikel untersucht, ob es indische Pressefotograf/-innen gab, die ebenfalls die Umbrüche fotografierten, und hinterfragt, welche Wirkung ihre Fotografien erzielen. Aufgrund Bourke-Whites Disaster Photography liegt in dieser Arbeit der Fokus auf Leid abbildenden Fotografien der Teilung Indiens. Bei der Recherche wurden indische Tageszeitungen von 1946/47 auf Fotografien untersucht, um diese mit Bourke-Whites in Beziehung zu setzen. Des Weiteren wird Bourke-Whites fotografische Omnipräsenz unter Einbezug von Fotografien und der Lebensumstände indischer Fotojournalist/-innen am Beispiel Sunil Janahs und Homai Vyarawallas analysiert. Ziel dieses Artikels ist es darzustellen, welche unterschiedlichen fotografischen Inszenierungsformen es für dieses historische Ereignis gibt und herauszustellen, wie Individuen geprägt von spezifischen Pressekontexten relevante Geschichte erzählen, um somit neue Facetten dem visuellen Teilungsdiskurs hinzuzufügen. Der Artikel zeigt auf, dass auch indische Fotojournalist/-innen die Umbrüche 1946/47 fotografierten. Während Vyarawallas dokumentarischer Schwerpunkt auf der Ebene der Politik lag und sie die Teilung nicht fotografieren konnte, richtete sich Bourke-Whites Fokus auf die Dokumentation von ästhetisiertem und dramatisiertem Leid. Janah hingegen stellte das gemeine Volk heraus und zeigte das Schöne neben dem Leid.
ISSN:2510-2621
Contains:Enthalten in: Interdisziplinäre Zeitschrift für Südasienforschung
Persistent identifiers:DOI: 10.11588/izsa.2017.2.1525
URN: urn:nbn:de:bsz:16-izsa-15250