Die unendliche Lektüre - Schrift und Interpretation
Die Geschichte der zeitgenössischen Exegese weist drei grundlegende hermeneutische Kehren auf, bei denen die Kenntnis der Literatur jeweils ein unverzichtbarer Partner war: die auf den Autor zentrierte Hermeneutik, die auf den Text zentrierte Hermeneutik und die Hermeneutik, die den Leser zum Ausgan...
Published in: | Concilium |
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Main Author: | |
Format: | Electronic/Print Article |
Language: | German |
Check availability: | HBZ Gateway |
Journals Online & Print: | |
Published: |
Echter
[2017]
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In: |
Concilium
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Standardized Subjects / Keyword chains: | B
Bible
/ Hermeneutics
/ Reader
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RelBib Classification: | HA Bible VB Hermeneutics; Philosophy |
Online Access: |
Volltext (doi) |
Summary: | Die Geschichte der zeitgenössischen Exegese weist drei grundlegende hermeneutische Kehren auf, bei denen die Kenntnis der Literatur jeweils ein unverzichtbarer Partner war: die auf den Autor zentrierte Hermeneutik, die auf den Text zentrierte Hermeneutik und die Hermeneutik, die den Leser zum Ausgangspunkt nimmt. Diese Paradigmenwechsel bedeuteten keineswegs die Unterdrückung des jeweiligen Vorgängermodells, vielfach werden diese Modelle gleichzeitig angewandt und ergänzen einander innerhalb eines Prozesses, der die Komplexität des Deutungsaktes im Blick hat. All diese Kehren gehen von einer Grundvoraussetzung aus: Der Text ist textum, Textil, Textur, ein Weben, Gewebe, Gewebtes. Folglich kann die Interpretation nicht vom Wunsch nach einem oder vom Überstülpen eines eindeutigen Sinnes leben. Interpretieren heißt – so lehrt es uns die Literatur – das Plurale wertschätzen, aus dem der Text gemacht ist, und zwar innerhalb der einzigartigen ihm innewohnenden Dynamik. Nur dies eröffnet uns den Zugang zum Unendlichen der Lektüre |
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ISSN: | 0588-9804 |
Contains: | Enthalten in: Concilium
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Persistent identifiers: | DOI: 10.14623/con.2017.5.541-548 |