„Was sittlich gut ist, ist nützlich, und nichts ist nützlich, was nicht sittlich gut ist“ (Cicero, De officiis III 20): Aristoteles und Cicero über das Verhältnis von Gerechtigkeit, Gemeinschaft und Nutzen

Warum moralisch sein? Die sittlichen Güter, so die These des Sokrates, sind Ursache der ökonomischen und aller anderen Güter. Die Menschen, so Platons Beweis, können sich die lebensnotwendigen Güter nur gemeinsam verschaffen und Gerechtigkeit ist eine notwendige Bedingung jeder Kooperation. Nach Ari...

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Published in:Theologie und Philosophie
Main Author: Ricken, Friedo 1934-2021 (Author)
Format: Print Article
Language:German
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Published: Herder [2018]
In: Theologie und Philosophie
Standardized Subjects / Keyword chains:B Aristoteles 384 BC-322 BC, Ethica Nicomachea / Cicero, Marcus Tullius 106 BC-43 BC, De officiis / Justice / Community / Benefit
RelBib Classification:NCE Business ethics
TB Antiquity
VA Philosophy
Description
Summary:Warum moralisch sein? Die sittlichen Güter, so die These des Sokrates, sind Ursache der ökonomischen und aller anderen Güter. Die Menschen, so Platons Beweis, können sich die lebensnotwendigen Güter nur gemeinsam verschaffen und Gerechtigkeit ist eine notwendige Bedingung jeder Kooperation. Nach Aristoteles ist gerecht, wer die Gesetze und wer die Forderung der Gleichheit beachtet. Die Gesetze regeln alle Lebensbereiche im Hinblick auf Nutzen und Schaden der Gemeinschaft; gerecht in diesem Sinn ist folglich, was das Glück für die politische Gemeinschaft hervorbringt und erhält. Richtige Verfassungen sind die, welche den gemeinsamen Nutzen, verfehlte Verfassungen dagegen die, welche nur den Nutzen der Regierenden im Auge haben; die beste Verfassung ist die, welche den Mittelstand stärkt. Den besten Gebrauch von seinem Besitz macht der Freigebige. Nach Cicero ist alles, was sittlich gut ist, gerecht und folglich nützlich, denn es sind die Menschen, die den Menschen am meisten nützen und schaden können.
Why be moral? The morally good, so Socrates’ thesis, is the cause of economic and all other goods. Only together, so Plato’s proof, can human beings create the good they need, and justice is a necessary condition of that cooperation. According to Aristotle, it is the lawful and the fair person who is just. The laws regulate what is of common benefit, and so we call just whatever produces and maintains happiness for a political community. Those constitutions that aim at the common good are right, while those that aim only at the good of the rulers are wrong. The best constitution is one that makes the middle class strong. The best use of property is generosity. Cicero says that whatever is honest is just, and therefore is useful, for it is human beings that can cause human beings the greatest good and the greatest evil.
ISSN:0040-5655
Contains:Enthalten in: Theologie und Philosophie