Circumcision, death and strangers
Das Volk der Karembola, dessen traditionelles Siedlungsgebiet an der Südspitze Madagaskars liegt, folgt seit Generationen bestimmten alten rituellen Praktiken nicht mehr, obwohl die Erinnerung daran bis heute lebendig geblieben ist. Erzählungen zufolge symbolisiert die Abwendung von diesen Riten und...
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Type de support: | Imprimé Article |
Langue: | Anglais |
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Fernleihe: | Fernleihe für die Fachinformationsdienste |
Publié: |
Brill
1997
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Dans: |
Journal of religion in Africa
Année: 1997, Volume: 27, Numéro: 4, Pages: 341-373 |
Sujets / Chaînes de mots-clés standardisés: | B
Madagaskar
/ Karembola
/ Excision (Homme)
/ Mort
/ Rite de passage
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RelBib Classification: | BB Religions traditionnelles ou tribales |
Sujets non-standardisés: | B
Peuple
B Tabou B Changement socioculturel B Tronc Ethnologie B Anthropologie culturelle B Culte des ancêtres B Initiation B Culte B Pratique religieuse |
Résumé: | Das Volk der Karembola, dessen traditionelles Siedlungsgebiet an der Südspitze Madagaskars liegt, folgt seit Generationen bestimmten alten rituellen Praktiken nicht mehr, obwohl die Erinnerung daran bis heute lebendig geblieben ist. Erzählungen zufolge symbolisiert die Abwendung von diesen Riten und Gebräuchen im Zusammenhang mit dem Ahnenkult (u.a. die Beschneidung von heranwachsenden Jungen - Teil des Hazomanga-Kults - und verschiedene Beschneidungszeremonien) den Verlust der Selbstbestimmungsfähigkeit der Karembola nach ihrer kolonialen Unterwerfung durch die Franzosen Anfang des 20. Jahrhunderts. Ethnologische Studien weisen dagegen eher darauf hin, daß der zugrunde liegende Bruch im Leben der Karembola erst in den 30er Jahren dieses Jahrhunderts eintrat, als eingeschleppte Insekten die für den Landstrich typischen Kakteenwälder binnen kurzem vernichteten und sich die Karembola, für die die Kakteen Schutzraum, Wasserspeicher, Nahrungsquelle und Futterpflanze waren, einer Hungerkatastrophe ausgesetzt sahen, die Zehntausenden das Leben kostete. Die bewußte Aufgabe alter Ahnenkultriten läßt sich als Schaffung eines neuen Tabubereichs interpretieren, mit dem die Distanz zwischen der alten Zeit intakten selbstbestimmten sozio-religiösen Lebens und der neuen Epoche der Fremdbestimmung deutlich gemacht und in Erinnerung gehalten werden soll. (DÜI-Ply) |
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ISSN: | 0022-4200 |
Contient: | In: Journal of religion in Africa
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