Kirche und Staat in Russland: nationale und außenpolitische Akzente

Unter Präsident Wladimir Putin erstarkte ein Konservatismus, mit dem sich Russland von einem angeblich traditionsfeindlichen Westen abgrenzt. Vor allem in Putins dritter Amtszeit (2012-2018) wurde die Zusammenarbeit des Kreml mit der Russischen Orthodoxen Kirche ausgebaut. Gemeinsam widmete man sich...

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Bibliographic Details
Published in:SWP-Studie
Main Author: Halbach, Uwe 1949- (Author)
Corporate Author: Stiftung Wissenschaft und Politik (Issuing body)
Format: Electronic Book
Language:German
Check availability: HBZ Gateway
Fernleihe:Fernleihe für die Fachinformationsdienste
Published: Berlin SWP [April 2019]
In: SWP-Studie (2019, 8 (April 2019))
Series/Journal:SWP-Studie 2019, 8 (April 2019)
Further subjects:B Conservatism
B Government
B Political influencing
B Interfaith dialogue
B Ukraine
B Russia
B Role
B Orthodox Church
B International cooperation
B Islam
B State
B Ideology
B Foreign policy
B Religious organization
B Georgia
B Identity
B Russisch-orthodoxe Kirche
B Meaning
Online Access: Volltext (doi)
Volltext (kostenfrei)
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Description
Summary:Unter Präsident Wladimir Putin erstarkte ein Konservatismus, mit dem sich Russland von einem angeblich traditionsfeindlichen Westen abgrenzt. Vor allem in Putins dritter Amtszeit (2012-2018) wurde die Zusammenarbeit des Kreml mit der Russischen Orthodoxen Kirche ausgebaut. Gemeinsam widmete man sich etwa der patriotischen Präsentation der Geschichte Russlands als einer Großmacht, die einer "vom Westen dominierten Weltordnung" entgegentritt. Dabei versteht sich das Moskauer Patriarchat zwar nicht als Erfüllungsgehilfe des Kreml und hat seinerseits auf die Regierungs­führung nur sehr begrenzten Einfluss. Aber in einem gemeinsamen Wertediskurs betonen kirchliche und staatliche Sprecher die "kulturelle Souveränität" und "einzigartige Zivilisation" ihres Landes, und die kirchlichen Außenbeziehungen verschränken sich in einigen Fällen mit der staatlichen Außenpolitik. Besonderes Aufsehen erregte der Streit um eine vom Moskauer Patriarchat getrennte eigenständige Orthodoxe Kirche der Ukraine, der im April 2018 aufflammte, in Kiew wie auch in Moskau politisiert wurde und weite Kreise zog. Schon diese grenzüberschreitende Auseinandersetzung fordert es geradezu heraus, sich eingehender mit nationalen und außenpolitischen Akzenten von Orthodoxie und mit dem Verhältnis von Kirche und Staat in Russland zu befassen.
Persistent identifiers:DOI: 10.18449/2019S08
URN: urn:nbn:de:0168-ssoar-62706-8