Transzendenzvermittelte Inklusion: zur Logik der Beschneidung im Judentum

Die Arbeit widmet sich der qualitativ-soziologischen Erforschung der jüdischen Beschneidung mit Fokus auf a) das leibliche Erleben und den Umgang mit dem beschnittenen Körper und b) das zeithafte Erleben und die temporale Struktur des Rituals. Aus der empirischen Rekonstruktion der rituellen Struktu...

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Bibliographic Details
Subtitles:Transcendence-mediated inclusion : on the logic of Jewish circumcision
Main Author: Tübel, Susanne 1987- (Author)
Format: Electronic Book
Language:German
Check availability: HBZ Gateway
Fernleihe:Fernleihe für die Fachinformationsdienste
Published: Oldenburg 2019
In:Year: 2019
Standardized Subjects / Keyword chains:B Circumcision (Man) / Judaism / Ritual / Inclusion (Sociology) / Transcendence
Further subjects:B Thesis
Online Access: Volltext (Langzeitarchivierung Nationalbibliothek)
Volltext (kostenfrei)
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Parallel Edition:Non-electronic
Description
Summary:Die Arbeit widmet sich der qualitativ-soziologischen Erforschung der jüdischen Beschneidung mit Fokus auf a) das leibliche Erleben und den Umgang mit dem beschnittenen Körper und b) das zeithafte Erleben und die temporale Struktur des Rituals. Aus der empirischen Rekonstruktion der rituellen Struktur der Beschneidung ergibt sich das Konzept einer transzendenzvermittelten Inklusion ins Judentum. Die Bedeutung der Beschneidung besteht also nicht in der Tradierung religiöser ‚Identität‘, sondern vielmehr der Tradierung von Tradierungsfähigkeit im Sinne des Transzendierens des Einzelnen innerhalb eines fortdauernden Tradierungskontinuums. Mit der Beschneidung des Sohnes aktualisieren die Eltern performativ ihre eigene religiöse Inklusion. Zugleich wird die Inklusionsgeschichte des Sohnes bereits vorweggenommen. Für diesen selbst gilt die Beschneidung als leiblich unverfügbar, jedoch bildet der beschnittene Körper ein dauerhaftes Symbol, das lebensgeschichtlich zunehmend dechiffriert wird. <dt.>
In this study, I present qualitative-sociological research on Jewish circumcision with a focus on a) the felt bodily experience of the circumcision act and the handling of the circumcised physical body, and b) the temporal experience and structure of the ritual. Empirically reconstructing the ritual structure, I make out the concept of a transcendence-mediated inclusion into Judaism. This means that circumcision does not transmit religious ‘identity’ directly. Rather, it enables the circumcised to pass on the Jewish tradition because it transcends the individual into a continuing line of tradition. By circumcising their son, the parents performatively invoke their own religious inclusion. At the same time, this anticipates the son’s prospective individual process of religious inclusion. While the felt bodily experience of the circumcision act is unavailable to the son, the circumcised body forms a lasting symbol, that he gradually deciphers through the course of his own life. <engl.>
Persistent identifiers:URN: urn:nbn:de:gbv:715-oops-41693