Mit der Frage nach dem Bösen in den Islamischen Religionsunterricht: einige Anregungen aus sufischer Perspektive

In dem Artikel wird auf den Begriff des Bösen oder des Übels eingegangen, wobei auch aufgezeigt wird, weshalb die Frage nach dem Bösen in den Religionen einen wichtigen Platz einnimmt und mit welchen wiederkehrenden Fragen sich die Denker beschäftigen. In den Religionen ist die Frage nach dem Bösen...

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Bibliographic Details
Published in:Islamische Bildungsarbeit in der Schule
Main Author: Alani, Dara A. (Author)
Format: Print Article
Language:German
Check availability: HBZ Gateway
Fernleihe:Fernleihe für die Fachinformationsdienste
Published: Springer VS 2020
In: Islamische Bildungsarbeit in der Schule
Year: 2020, Pages: 265-288
Standardized Subjects / Keyword chains:B Islamic religious instruction / Evil / Sufism / Theodicy
Description
Summary:In dem Artikel wird auf den Begriff des Bösen oder des Übels eingegangen, wobei auch aufgezeigt wird, weshalb die Frage nach dem Bösen in den Religionen einen wichtigen Platz einnimmt und mit welchen wiederkehrenden Fragen sich die Denker beschäftigen. In den Religionen ist die Frage nach dem Bösen eine der grundlegendsten Fragen überhaupt. Sehr viele religiöse Themen und Fragen sind letztendlich mit der Frage nach dem Bösen verbunden. Sie liegt vielen anderen, mehr an der Oberfläche geführten Diskussionen zugrunde. Bei der Beschäftigung mit dem Bösen ergibt sich aus Sicht eines Gläubigen folgendes Problem: Gott ist allmächtig. Das heißt, Er kann das Böse verhindern. Gott ist allwissend. Das heißt, Er weiß, wie das Böse verhindert werden kann. Gott ist allgütig. Das heißt, Er will das Böse verhindern. Demnach dürfte es das Böse nicht geben, aber trotzdem scheint es zu existieren. In Bezug auf das Böse, das von Menschen verursacht wird, stellt sich außerdem die Frage nach der Willensfreiheit des Menschen und Prädestination, und damit auch wieder nach der Allwissenheit Gottes. In dem Artikel wird vertieft darauf eingegangen, wie dieses Problem in der sufischen Lehre der Einheit des Seins angegangen und diskutiert wird, als Ansatz für eine Antwortmöglichkeit, die grundsätzlich positiv und optimistisch auf die Welt schaut und dem Bösen keine aktive Wirkmacht zugesteht. Dieser Ansatz ist eine wertvolle Diskussionsgrundlage für den Religionsunterricht, um ein Schwarz-Weiß-Denken zu vermeiden. Der Artikel plädiert weiter dafür, das Thema insbesondere mit Jugendlichen aufzugreifen und ernst zu nehmen, aber auch die damit verbundene Herausforderung und Zwiespältigkeit auszuhalten und nicht auf oberflächliche, einfache Antworten auszuweichen.
Item Description:Literaturverzeichnis: Seite 287-288
ISBN:3658267194
Contains:Enthalten in: Islamische Bildungsarbeit in der Schule