Warburgs Schnecke: kulturwissenschaftliche Skizzen

Von der reformatorischen Bildpolitik über Goyas Gesten und die Masken der Kunst, die Jacob Burckhardt beschrieb, spannen Warnkes kulturwissenschaftliche Essays den Bogen bis zur passionierten Erinnerungsarbeit Aby Warburgs. Die kulturwissenschaftlichen Skizzen gehen von der reformatorischen Bildpoli...

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Bibliographic Details
Subtitles:Von Luther bis Warburg
Authors: Warnke, Martin 1937-2019 (Author) ; Bredekamp, Horst 1947- (Author)
Contributors: Bormuth, Matthias 1963- (Editor)
Format: Print Book
Language:German
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Published: Göttingen Wallstein Verlag [2020]
In:Year: 2020
Standardized Subjects / Keyword chains:B Art / Art history
B Warnke, Martin 1937-2019
B Art / History
Further subjects:B Collection of essays
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Description
Summary:Von der reformatorischen Bildpolitik über Goyas Gesten und die Masken der Kunst, die Jacob Burckhardt beschrieb, spannen Warnkes kulturwissenschaftliche Essays den Bogen bis zur passionierten Erinnerungsarbeit Aby Warburgs. Die kulturwissenschaftlichen Skizzen gehen von der reformatorischen Bildpolitik aus und widmen sich in ihrer skeptischen Anlage auch Goyas Gesten. Wort und Bild stehen für Martin Warnke in einem produktiven Konkurrenzverhältnis, das zentraler Bestandteil seiner politischen Ikonographie ist. Dass Jacob Burckhardt mit dem Topos, die Kunst sei eine "Verräterin", auf subversive Art die gesellschaftliche Herrschaft befragt, um die individuelle Entfaltung zu fördern, verbindet ihn sublim mit Karl Marx. Warnke schrieb von dieser Einsicht her auch eine Kritik der Kunstgeschichte im Nationalsozialismus, die seinen Kommentaren zu den Auschwitz-Prozessen folgte. Am Ende seines kulturwissenschaftlichen Vermächtnisses stehen Überlegungen zu Aby Warburg und seiner passionierten Erinnerungsarbeit. Sie kennt keinen bruchlosen Fortschritt und ist ohne die Biographie nicht denkbar. Dies unterstrich Warnke in Reden auch für das eigene Selbstverständnis. So heißt es im Spiegel Warburgs: "Das Individuum ist nicht schon frei, sondern versucht es unter Leiden zu werden". "Man findet hier auch Persönliches zur Familiengeschichte, überraschende Beobachtungen zu Goyas Gestensprache und zur Bildpolitik der Reformation. Ein Bravourstück bleibt Warnkes legendärer Vortrag auf dem Kunsthistorikertag 1970 in Köln. Am Beispiel populärer kunsthistorischer Werkbeschreibungen demonstrierte er damals, wie den Autoren, darunter die führenden Vertreter des Fachs, das Schreiben über Kunst unter der Hand zu Zuchtexerzitien geriet, in denen autoritäre Muster von Herrschaft und Unterordnung überlebten. Auch hier gelang es Warnke, im scheinbar Oberflächlichen und Selbstverständlichen ein ganzes Wertesystem zum Vorschein zu bringen. Manche Anlässe zu den Aufsätzen dieses Bandes sind inzwischen historisch geworden, die Texte spiegeln aber eine Haltung, die nicht veralten kann - die "Fähigkeit zur Umkehr jedweder Erwartung", wie Horst Bredekamp im Begleitessay formuliert. Es ist noch niemand aufgetaucht, der Martin Warnke darin ersetzen könnte" (ZEIT)
Item Description:Literaturverzeichnis: Seite 241-242
Hier auch später erschienene, unveränderte Nachdrucke
ISBN:3835338188