Vývoj a proměny mandejské komunity = Entwicklung und Transformationen der mandäischen Gemeinde = Development and changes of Mandean community

Auf dem Hintergrunde der modernen irakischen und iranischen Geschichte behandelt der Artikel die Entwicklung und Transformationen der religiösen/kulturellen Minderheit der Mandäer. Die Folgen der massiven Urbanisation des modernen Irak und der mit ihr verbundenen Migration werden verfolgt. Dank den...

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Published in:Religio
Subtitles:Development and changes of Mandean community
Entwicklung und Transformationen der mandäischen Gemeinde
Main Author: Gebelt, Jiří (Author)
Format: Electronic Article
Language:Czech
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Published: Společnost [2008]
In: Religio
Online Access: Volltext (kostenfrei)
Description
Summary:Auf dem Hintergrunde der modernen irakischen und iranischen Geschichte behandelt der Artikel die Entwicklung und Transformationen der religiösen/kulturellen Minderheit der Mandäer. Die Folgen der massiven Urbanisation des modernen Irak und der mit ihr verbundenen Migration werden verfolgt. Dank den besseren Ausbildungsmöglichkeiten in den irakischen Städten haben sich die traditionellen Berufe der Mandäer verändert, anschließend dann auch ihre ökonomische und soziale Lage. Die Kluft zwischen moderner städtischer Lebensweise und archaischer Religion, dazu der Zwang, die eigene Identität gegenüber Andersgläubigen zu behaupten, führten vor allem unter den gebildeten Laien zu Anforderungen an Reformen. Die Diskussion drehte sich um die Vereinfachung der Zeremonien - vor allem der "Taufe" (maṣbuta) - und um die Anpassung der Religion an neue Verhältnisse. Im Irak Saddam Husseins bildeten die Mandäer eine vom Staat anerkannte Minderheit. Sie konnten öffentlich ihre Zeremonien praktizieren. Da sie keine politischen Ambitionen hatten, keine Autonomie anstrebten usw., konnten sie auch unter dem grausamen Regime als Gruppe überleben. Die Perspektiven der Gemeinde wurden von ihnen überwiegend mit den eigenen Fähigkeiten verbunden, der modernen Welt gerecht zu werden bei gleichzeitiger Erhaltung der mandäischen Identität. Gerade in dieser Hinsicht hat sich die Lage nach dem Sturz des Regimes grundsätzlich verändert. Der Ruf nach Reformen ist dem Kampf um das bloße Leben zurückgetreten, und der Untergang des Mandäertums ist heute mit extremen Formen religiös begründeter Intoleranz verbunden. Um das Leben zu reten sind in den letzten Jahren tausende der Mandäer aus dem Irak ausgewandert. Heute leben sie in mehr als 15 Ländern. Der Artikel verfolgt die Besonderheiten der einzelnen mandäischen Diasporakommunitäten und ihre Problematik.
ISSN:2336-4475
Contains:Enthalten in: Religio
Persistent identifiers:HDL: 11222.digilib/125232