Das Interdikt in der europäischen Vormoderne

Das lokale Interdikt im Sinne eines temporären Entzugs von Seelsorge und Sakramenten in einem bestimmten Gebiet (Kirche, Stadt, Diözese, Herrschaftsterritorium), nahm neben der Exkommunikation eine zentrale Rolle im kirchlichen Sanktionsarsenal ein. Vom Hochmittelalter bis ins 17. Jahrhundert gehört...

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Bibliographic Details
Published in:Zeitschrift für historische Forschung
Contributors: Daniels, Tobias 1981- (Editor) ; Jaser, Christian 1975- (Editor) ; Woelki, Thomas 1977- (Editor)
Format: Electronic Book
Language:German
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Published: Berlin Duncker & Humblot [2021]
In: Zeitschrift für historische Forschung (Beiheft 57)
Reviews:[Rezension von: Das Interdikt in der europäischen Vormoderne, hg. v. Tobias Daniels/Christoph Jaser/Thomas Woelki (= Zeitschrift für Historische Forschung, Beiheft 57)] (2022) (Miethke, Jürgen, 1938 -)
Series/Journal:Zeitschrift für historische Forschung Beiheft 57
Standardized Subjects / Keyword chains:B Interdict / Canon law studies / History 1090-1607
B Europe / Interdict / Journalistic publishing / History 1215-1607
B Europe / Interdict / History 1090-1607
B Europe / Interdict / Observance (Church law) / Resistance / History 1090-1609
B Interdict
B Europe / Interdict / History 1100-1600
Further subjects:B Collection of essays
B Interdict
B Canon law studies
B Urban history
Online Access: Volltext (lizenzpflichtig)
Volltext (lizenzpflichtig)
Parallel Edition:Non-electronic
Description
Summary:Das lokale Interdikt im Sinne eines temporären Entzugs von Seelsorge und Sakramenten in einem bestimmten Gebiet (Kirche, Stadt, Diözese, Herrschaftsterritorium), nahm neben der Exkommunikation eine zentrale Rolle im kirchlichen Sanktionsarsenal ein. Vom Hochmittelalter bis ins 17. Jahrhundert gehörte der durch das Interdikt hervorgerufene spirituelle Ausnahmezustand fest zum Erfahrungshorizont des vormodernen Europäers, insbesondere der Stadtbevölkerung. Das Interdikt ist aus der liturgischen und frömmigkeitspraktischen Lebenswelt Lateineuropas nicht wegzudenken. Zudem enthielt diese häufig angewandte Form der kirchlichen Strafpraxis stets ein besonderes Konfliktpotential. Ein Interdikt beschwor für jeden einzelnen Gläubigen einen unheilvollen Gewissens- und Loyalitätstest herauf, der erwünschte (Druck auf die Obrigkeit) und unerwünschte (Häresien, religiöser ‚Eigensinn‘) Reaktionsszenarien provozierte. Der Band erschließt erstmals europäisch vergleichend das analytische Potenzial des Interdikts als spezifisch vormodernes Querschnittsphänomen, das gleichermaßen kirchen-, rechts- und sozialgeschichtliche Perspektiven eröffnet.
ISBN:3428582217
Persistent identifiers:DOI: 10.3790/978-3-428-58221-1