Mimesis und Identitätskritik: Schauspiel und die „Vielheit des Ich' bei Platon, Diderot und Lacoue-Labarthe
Die Untersuchung mimetischer Prozesse aus identitätskritischer Perspektive besitzt Tradition. Insbesondere in differenz-, gendertheoretischen und postkolonialen Ansätzen wurde wiederholt darauf hingewiesen, dass mimetische Vorgänge nicht nur die scheinbar natürliche Ordnung von Identitätskategorien...
Published in: | Forum modernes Theater |
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Format: | Electronic Article |
Language: | German |
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Narr
2019
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In: |
Forum modernes Theater
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Summary: | Die Untersuchung mimetischer Prozesse aus identitätskritischer Perspektive besitzt Tradition. Insbesondere in differenz-, gendertheoretischen und postkolonialen Ansätzen wurde wiederholt darauf hingewiesen, dass mimetische Vorgänge nicht nur die scheinbar natürliche Ordnung von Identitätskategorien hinterfragen und stattdessen deren Performativität offenlegen, sondern diese überhaupt erst als solche konstituieren. Verwiesen sei hierbei prominenterweise auf Homi Bhabhas Aufsatz Of Mimikry and Man. The Ambivalence of Colonial Discourse (1984) oder Butlers Theorien zu Performativität, Travestie und Iteration., Der Artikel fragt nach dem Verhältnis von Mimesis und Identitätskritik und setzt dabei die Schauspielerin ins Zentrum der Betrachtung. Anhand der Gegenüberstellung der beiden Philosophen Platon und Diderot gilt es zu verdeutlichen, dass dem Verhältnis von Schauspielerin und Rolle von der Antike an eine identitätsbezogene Durchlässigkeit zugeschrieben wird, die die Idee einer einheitlichen sowie stabilen Identität hinterfragt und an deren Stelle ein potenziell unbegrenztes Ich setzt. Aufgrund dieses proteischen Potenzials kann die Schauspielerin, so soll abschließend mit Bezug auf Lacoue-Labarthe aufgezeigt werden, als Denkfigur einer primären Identitätslosigkeit fungieren, die poststrukturalistische Konzepte gleichsam „übersetzt". |
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ISSN: | 2196-3517 |
Contains: | Enthalten in: Forum modernes Theater
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Persistent identifiers: | DOI: 10.1353/fmt.2019.0001 |