Kritisches und queeres Denken als Denk-, Arbeits- und Handlungsweise in der Religionskunde

Das Konzept von Religion als einem universellen Phänomen wurde in den letzten Jahren stark für den ihm zugrunde liegenden Eurozentrismus kritisiert, der gleichermassen Teil der akademischen Kategorie „Religion“ sei. Ebenso sei die Kategorienbildung nach Weltreligionen (und das daraus resultierende P...

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Auteur principal: Amsler, Monika ca. 20./21. Jh. (Auteur)
Type de support: Électronique Article
Langue:Allemand
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Publié: 2022
Dans: Zeitschrift für Religionskunde
Année: 2022, Volume: 10, Pages: 121-133
Sujets / Chaînes de mots-clés standardisés:B Suisse / Enseignement de la religion / Catégorisation / Théorie queer / Pédagogie / Science des religions / Grandes religions
RelBib Classification:AA Sciences des religions
AH Pédagogie religieuse
AX Dialogue interreligieux
BG Grandes religions
KBC Suisse
ZF Pédagogie
Accès en ligne: Volltext (kostenfrei)
Description
Résumé:Das Konzept von Religion als einem universellen Phänomen wurde in den letzten Jahren stark für den ihm zugrunde liegenden Eurozentrismus kritisiert, der gleichermassen Teil der akademischen Kategorie „Religion“ sei. Ebenso sei die Kategorienbildung nach Weltreligionen (und das daraus resultierende Paradigma) ein Produkt des Kolonialismus und diene einzig dazu, die westliche, weisse Hegemonie aufrecht zu erhalten. Diese postmoderne Kritik mag zuweilen etwas exzessiv und „trendy“ erscheinen, trotzdem hat sie weder ganz unrecht noch darf sie ignoriert werden. Trotzdem sollte nicht damit aufgehört werden, an der Schule über Religionen zu sprechen. Eher soll, wie bereits andere argumentiert haben, vermehrt darauf geachtet werden, wie über Religion gesprochen wird (Bleisch, 2019; Frank, 2016; Gasser, 2019). Da neutrales Sprechen aber kaum möglich ist, soll dieser Anspruch nicht allein vom Urteilsvermögen einer Lehrperson oder von einem Lehrbuch abhängig gemacht werden. Vielmehr wird hier vorgeschlagen, zumindest zeitweilig eine andere, queere Pädagogik für das Fach einzuführen. Diese macht das Fach zu einem queeren Zeit-Raum in dem nicht in erster Linie gelernt wird, dass andere anders denken, sondern in dem sich die Schüler_innen der eigenen Denkmechanismen im Gegenüber des öffentlichen und politischen Diskurses bewusst werden.
ISSN:2297-6469
Contient:Enthalten in: Zeitschrift für Religionskunde