Reflexionen über Denken und Sein

Gefragt wird nach dem Verhältnis von Denken und Sein vor dem Hintergrund der logischen Antinomie der Verneinung, die in sogenannten Lügnersätzen zutage tritt ("Der Satz, den Sie gerade lesen, ist nicht wahr"). Trotz der Antinomie ist das Denken mit dem Sein verbunden, erstens mittelbar dur...

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Published in:Zeitschrift für Theologie und Philosophie
Main Author: Koch, Anton Friedrich 1952- (Author)
Format: Electronic Article
Language:German
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Published: Österreichische Provinz d. Gesellschaft Jesu 2023
In: Zeitschrift für Theologie und Philosophie
Year: 2023, Volume: 145, Issue: 1, Pages: 19-38
Standardized Subjects / Keyword chains:B Thinking / Being / Logic / Antinomy / Negation
RelBib Classification:VA Philosophy
Further subjects:B Abwärts-causa-sui
B Mythos der Transparenz
B Sinn von Sein
B logische Antinomie der Verneinung
B logische Verschränkung / onto-
B Subjektivitätsthese
Online Access: Volltext (lizenzpflichtig)
Volltext (lizenzpflichtig)
Description
Summary:Gefragt wird nach dem Verhältnis von Denken und Sein vor dem Hintergrund der logischen Antinomie der Verneinung, die in sogenannten Lügnersätzen zutage tritt ("Der Satz, den Sie gerade lesen, ist nicht wahr"). Trotz der Antinomie ist das Denken mit dem Sein verbunden, erstens mittelbar durch das sensorische Bewusstsein, das wir mit den Tieren teilen, und auf dieser Basis zweitens in genuin humaner Weise auch unmittelbar qua Denken. Die erste, sensorische Verbindung ist allerdings nur latent, nur der Möglichkeit nach, kognitiv. Ihr kognitives Potential muss durch Denken erst explizit gemacht und verwirklicht werden. Dann aber entsteht über (und dank) dieser Basis zweitens noch die unmittelbare Verbindung von Denken und Sein, nämlich eine akausale onto-/logische Verschränkung beider gemäß der Subjektivitätsthese ("Notwendig gehören zu Raum und Zeit leibliche Subjekte"). Diese These hat zweischneidige Konsequenzen für den Status des religiösen Bewusstseins, die zum Schluss angedeutet werden.
This article investigates the relation between thinking and being against the background of the logical antinomy of negation, which becomes apparent in so-called liar sentences ("The sentence you are presently reading is not true"). Despite the antinomy, thought is connected to being, in a twofold way. First, indirectly through the sensory consciousness we share with animals, and on this basis, second, in a genuinely human way, directly qua thought. However, the sensory connection is only latently or only potentially cognitive. Its cognitive potential must be made explicit and must become actualised by thinking. But then the immediate connection of thinking and being emerges on this basis (and due to it), namely, as an acausal onto-/logical entanglement of both sides in accordance with the subjectivity thesis ("Necessarily, the space-time system contains corporeal subjects"). The double-edged consequences of this for the status of religious consciousness are indicated at the end.
ISSN:2709-8435
Contains:Enthalten in: Zeitschrift für Theologie und Philosophie
Persistent identifiers:DOI: 10.35070/ztp.v145i1.4055