Religiöse Vielfalt als Bedrohung oder Bereicherung? Ergebnisse des Bertelsmann Religionsmonitors 2017 im Ländervergleich

Religionszugehörigkeit und Religiosität sind auf eine andere Weise wieder in das Licht der Öffentlichkeit zurückgekehrt, als von vielen erwartet wurde. So führte die Ausreitung religiöser Pluralisierung zu Konflikten. Diese beruhen zu großen Teilen auf Kategorisierungen und der Markierung kulturelle...

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Bibliographic Details
Published in:Zeitschrift für Religion, Gesellschaft und Politik
Main Author: Pickel, Gert 1963- (Author)
Format: Electronic Article
Language:German
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Fernleihe:Fernleihe für die Fachinformationsdienste
Published: VS Verlag für Sozialwissenschaften 2022
In: Zeitschrift für Religion, Gesellschaft und Politik
Further subjects:B Antimuslimischer Rassismus
B Religion-Monitor
B Bedrohung
B Politische Kultur
B Democracy
B Political Culture
B Demokratie
B Prejudice
B Racism against Muslims
B Vorurteile
B Religionsmonitor
B Threat
Online Access: Volltext (kostenfrei)
Description
Summary:Religionszugehörigkeit und Religiosität sind auf eine andere Weise wieder in das Licht der Öffentlichkeit zurückgekehrt, als von vielen erwartet wurde. So führte die Ausreitung religiöser Pluralisierung zu Konflikten. Diese beruhen zu großen Teilen auf Kategorisierungen und der Markierung kultureller Differenz. Die 2015 mobilisierten Vorurteile gegenüber muslimischen Migrant:innen, brachten nur einen bereits vorher bestehenden antimuslimischen Rassismus an den Tag. Dies zeigen neue Ergebnisse des Bertelsmann Religionsmonitors 2017 in mehreren europäischen Ländern. Das Gefühl einer Bedrohung durch "den Islam" erweist sich als verschärfend für diese Konstellation. Gleichzeitig erweist sich sowohl diese Mobilisierung als auch der bestehende antimuslimische Rassismus als teilweise toxische Mischung für eine demokratische politische Kultur. So wie diese Vorurteile für manche das Einstiegstor in rechtsradikale Haltungen sind, steht die mit dem antimuslimischen Rassismus verbundene Ablehnung von Pluralität in einem fundamentalen Gegensatz zur liberalen Demokratie. Dabei ist dieses Ergebnis länderübergreifend gültig, allein bestehend Variationen.
Religious affiliation and religiosity have returned to the public eye in a different way than many expected. Thus, the spread of religious pluralization has led to conflicts. These are largely based on categorizations and the marking of cultural difference. The prejudices against Muslim migrants mobilized in 2015 only brought to light a pre-existing anti-Muslim racism. This is shown by new results of the Bertelsmann Religion Monitor 2017 in several European countries. The sense of a threat from "Islam" proves to exacerbate this constellation. At the same time, both this mobilization and existing anti-Muslim racism are proving to be a partially toxic mix for a democratic political culture. Just as these prejudices are for some the gateway to radical right-wing attitudes, the rejection for plurality associated with anti-Muslim racism stands in fundamental opposition to liberal democracy. Yet this result is valid across countries, alone consisting of variations.
ISSN:2510-1226
Contains:Enthalten in: Zeitschrift für Religion, Gesellschaft und Politik
Persistent identifiers:DOI: 10.1007/s41682-022-00119-y