Alterssicherungspolitik: Wirtschafts- und sozialethische Herausforderungen

Der demographische Wandel stellt weiterhin eine der zentralen Herausforderungen für die gesetzliche Alterssicherung in Deutschland dar. Durch den für die kommenden Jahre absehbaren Anstieg des Rentenfallquotienten sieht sich das umlagefinanzierte Alterssicherungssystem einem Zielkonflikt zwischen Be...

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Bibliographic Details
Authors: Althammer, Jörg 1962- (Author) ; Wittl, Iris (Author)
Format: Electronic Article
Language:German
Check availability: HBZ Gateway
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Published: Aschendorff 2023
In: Jahrbuch für Christliche Sozialwissenschaften
Year: 2023, Volume: 64, Pages: 151-173
Standardized Subjects / Keyword chains:B Germany / Social policy / Old-age pension plan / Retirement insurance / Population development / Generation compact
RelBib Classification:KBB German language area
NCC Social ethics
ZA Social sciences
ZC Politics in general
Online Access: Volltext (lizenzpflichtig)
Volltext (lizenzpflichtig)
Description
Summary:Der demographische Wandel stellt weiterhin eine der zentralen Herausforderungen für die gesetzliche Alterssicherung in Deutschland dar. Durch den für die kommenden Jahre absehbaren Anstieg des Rentenfallquotienten sieht sich das umlagefinanzierte Alterssicherungssystem einem Zielkonflikt zwischen Beitragsstabilität einerseits und einem adäquaten Versorgungsniveau andererseits gegenüber. Ohne grundlegende Änderungen im Leistungsrecht ist bereits jetzt absehbar, dass die Altersarmut in Deutschland im kommenden Jahrzehnt deutlich ansteigen wird. Gleichzeitig ist es aus Gründen der Generationengerechtigkeit und der Nachhaltigkeit der Rentenfinanzierung nicht möglich, die demografischen Lasten einseitig der jüngeren Generation aufzubürden. Insofern erfordert der demografische Wandel eine kritische Überprüfung der Konstruktionsprinzipien des Alterssicherungssystems in Deutschland.Der vorliegende Beitrag greift diese Diskussion auf und zeigt zunächst, dass die grundlegenden Prinzipien der lohnbezogenen und beitragsäquivalenten Rente bereits in der Vergangenheit mehrfach modifiziert wurden. Anschließend werden aktuelle Reformvorschlägeder Alterssicherungspolitik wie eine verstärkte Steuerfinanzierung oder eine verstärkte Kapitaldeckung aus wirtschaftsethischer Perspektive kritisch gewürdigt. Als zentrales Problem der deutschen Alterssicherung wird schließlich die fehlende Integration von leistungsorientierter Versicherung und bedürftigkeitsorientierter Fürsorge identifiziert. Ein Plädoyer für ein hybrides Alterssicherungssystem, das Versicherungs- und Fürsorgeleistungen integriert, schließt den Beitrag ab.
ISSN:2196-6265
Contains:Enthalten in: Jahrbuch für Christliche Sozialwissenschaften
Persistent identifiers:DOI: 10.17879/jcsw-2023-5064