Das Ende des Individualismus: die Kultur des Westens zerstört sich selbst

Anklänge an Oswald Spenglers "Untergang des Abendlandes" sind unüberhörbar. Hier wie dort geht es um das Ende einer geschichtlichen Epoche. Anders als Spengler sehen die Verfasser Kulturen jedoch nicht zwangsläufig altern und vergehen. Aus ihrer Sicht zerstört sich die Kultur des Westens v...

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Bibliographic Details
Authors: Miegel, Meinhard 1939- (Author) ; Wahl, Stefanie 1951- (Author)
Format: Print Book
Language:German
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Published: München [u.a.] Verlag Bonn Aktuell 1996
München mvg-Verlag 1996
In:Year: 1996
Edition:3., durchges. Aufl.
Standardized Subjects / Keyword chains:B Industrial nations / Population decline / Individualism
Online Access: Cover (Verlag)
Description
Summary:Anklänge an Oswald Spenglers "Untergang des Abendlandes" sind unüberhörbar. Hier wie dort geht es um das Ende einer geschichtlichen Epoche. Anders als Spengler sehen die Verfasser Kulturen jedoch nicht zwangsläufig altern und vergehen. Aus ihrer Sicht zerstört sich die Kultur des Westens vielmehr selbst, weil ihr eine selbstzerstörerische Ideologie zugrundeliegt: der Individualismus. Zwar hat der Individualismus die Menschen im Westen zu außerordentlichen Leistungen befähigt und ihren materiellen und immateriellen Wohlstand in einzigartiger Weise gemehrt. Zugleich hat er sie jedoch biologisch unfruchtbar werden lassen. Bevölkerungen individualistischer Kulturen sind daher nur noch bedingt lebensfähig. Sie werden durch Menschen anderer Kulturen verdrängt werden, es sei denn, sie verzichteten weitgehend auf ihren Individualismus. Die Unvermeidlichkeit dieser Entwicklung wird von den Verfassern mit wissenschaftlicher Nüchternheit, vielleicht aber gerade deshalb mit umso beklemmenderer Eindringlichkeit beschrieben. Leben die Menschen im Westen weiter wie bisher, wird schon in wenigen Generationen - so die schlüssige Vorhersage - ihre Kultur zerfallen. Die Verfasser sagen, was jetzt noch getan werden kann und muß. Dabei ist keiner der von ihnen gewiesenen Wege leicht. Aber Wunschdenken hilft nicht weiter, sondern nur die schonungslose Erhellung der Wirklichkeit. Das aber heißt, mit Tabus zu brechen. So ist Bevölkerungspolitik in Deutschland künftig ein hoher Rang einzuräumen. Die Kontroversen, die hieraus erwachsen, sind absehbar. Doch niemand kann sich ihnen entziehen.
Item Description:Literaturverz. S. 189 - 200
ISBN:3879595003