Schuld und Schuldgefühl: zur Psychoanalyse von Trauma und Introjekt

Ein kulturgeschichtlich breit angelegtes Grundlagenwerk zu einem Menschheitsthema, nutzbar gemacht für das therapeutische Verständnis.Seit biblischen Zeiten sind Schuld und das Gefühl von Schuld ein zentraler Topos der menschlichen Existenz. In der Mythologie, in der Dramatik, im täglichen Umgang zw...

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Bibliographic Details
Main Author: Hirsch, Mathias 1942- (Author)
Format: Print Book
Language:German
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Published: Göttingen Vandenhoeck u. Ruprecht 1997
In:Year: 1997
Reviews:Neuere Veröffentlichungen zum Thema Seelsorge (2001) (Eschmann, Holger, 1957 -)
Series/Journal:Sammlung Vandenhoeck
Standardized Subjects / Keyword chains:B Guilt feelings
Further subjects:B Guilt
B Psychoanalytic Theory
Description
Summary:Ein kulturgeschichtlich breit angelegtes Grundlagenwerk zu einem Menschheitsthema, nutzbar gemacht für das therapeutische Verständnis.Seit biblischen Zeiten sind Schuld und das Gefühl von Schuld ein zentraler Topos der menschlichen Existenz. In der Mythologie, in der Dramatik, im täglichen Umgang zwischen Menschen - überall gilt Schuld wie ein Kompass für das Verhalten. Selbstverständlich hat sich Sigmund Freud beim Entwurf seiner Tiefenpsychologie von Anfang an der Schuld und des Schuldgefühls angenommen und in dieser Differenzierung bereits die Dialektik von Schuld und Schuldgefühl deutlich gemacht: Schuldgefühl ist nicht nur ein Problem des Täters, sondern, im Ödipus-Konflikt etwa, das untätige Fühlen und Wünschen allein bringt das Gefühl von Schuld hervor. Das Gewissen, bei Freud das Über-Ich, konstituiert sich aus Schuldgefühlen und macht so den Menschen erst schuldfähig, aber dadurch auch fähig zu reifen. n der psychoanalytischen Objektbeziehungstheorie kann die Schuld des Täters als eine Seite des Traumas gesehen werden, das durch Gewalttätigkeit gegen das Opfer, ihrer Annahme und Introjektion und schließlich Identifikation zum Schuldgefühl des Opfers geworden ist. Wenn die Psychoanalyse die so beschaffene Schuld des einstigen Opfers erkennt, muss sie in der Therapie zwischen Schuld und Schuldgefühl sorgfältig unterscheiden. Mathias Hirsch stellt in diesem grundlegenden Werk erstmalig eine Systematik des Schuldgefühls vor, die ein differenziertes Feld erschließt: ein Basisschuldgefühl (aufgrund der bloßen unerwünschten Existenz), ein Vitalitätsschuldgefühl (aufgrund behinderter vitaler Bedürfnisse), ein Trennungsschuldgefühl (wegen verspäteter Autonomiebestrebungen), ein traumatisches Schuldgefühl (aufgrund der Internalisierung traumatischer Gewalt).
Item Description:Literaturverz. S. 321 - 334
ISBN:352501435X