Summary: | Vorsicht! Titel und Anmutung des Buches können den Leser irreleiten. Was wie ein neuer Roman von Eco aussieht, ist in Wahrheit ein philosophisches Hauptwerk. Hier schreibt nicht der Dichter, sondern der Professor für Semiotik. Das Buch besteht aus einzelnen Aufsätzen, die aufeinander Bezug nehmen, aber auch unabhängig voneinander gelesen werden können. Nach der Methode Heideggers geht Eco zunächst vom Sein aus, um die Beziehung von Subjekt, Bezeichnung und Objekt zu untersuchen. Die klassische Erkenntnistheorie also, unter der Prämisse der Wahrnehmung und der Transmitter-Funktion der Zeichen. Dabei erarbeitet Eco eine eigene Terminologie, Schemata und formelhafte Übersetzungen zur Verdeutlichung seiner Denkansätze. Wer "Name-der-Rose-Kost" erwartet, wird dem schwerlich folgen können. Eco wäre aber nicht Eco, würde er das strenge Korsett der Wissenschaft nicht durch fantastische Beispiele und erzählerische Leichtigkeit sprengen. Deshalb sei dieses Buch nicht nur aufgrund des großen Namens, sondern auch als Einstieg in philosophisches Denken nachdrücklich empfohlen. (2)
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