Summary: | "Koscherer Sex" ist beileibe kein Sex auf Sparflamme, sondern der Verfasser des mittlerweile in 17 Sprachen übersetzten Buchs, der Rabbi Shmuley Boteach, singt angesichts der "Intimitätskrise" in der westlichen Gesellschaft geradezu ein Loblied auf die Wichtigkeit von Sex in Ehen und Beziehungen. Dabei weiß er sich bester jüdischer Tradition. Anders als im Christentum nämlich diene Sex im Judentum nicht ausschließlich der Fortpflanzung. Das Judentum weise die christliche Askese strikt zurück und sehe auch nichts Falsches in sexuellen Experimenten. Für sein "koscheres Kamasutra" sind Oralsex und erotische Gegenstände erlaubt, wenn sie der Beförderung von echter Sexualität, der Einheit von sexueller Anziehung und emotionaler Intimität dienten. Diese allerdings sieht der "Love Prophet" aus den USA, hier wieder ganz konservativ, nur in der Ehe gewährleistet. In jüdischen Kreisen tobte eine heftige Diskussion um das Buch; die Orthodoxen, die jeden Kontakt mit ihm abbrachen, warfen Boteach vor, sich unter Berufung auf den Talmud eine quasi religiöse Amtlichkeit seiner Thesen verschaffen zu wollen. (3)
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