Von der babylonischen Gefangenschaft der Kirche im Nationalen: Regionalstudien zu Protestantismus, Nationalsozialismus und Nachkriegsgeschichte 1930 bis 2000 ; [Vorträge einer Tagung, die im Oktober 2002 in ... Berlin unter dem Thema "Protestantismus, Nationalsozialismus und Nachkriegsgeschichte" stattgefunden hat]
Der lange Schatten des Nationalismus Die Kirchenkampfzeit 1933 bis 1945 stellt die schwerste Identitätskrise des deutschen Protestantismus seit seinem Bestehen dar. Die mit dieser Epoche verbundenen Verirrungen, Verletzungen und Ängste waren tief und wirkten nachhaltig. So ist es ein Stück weit nach...
Summary: | Der lange Schatten des Nationalismus Die Kirchenkampfzeit 1933 bis 1945 stellt die schwerste Identitätskrise des deutschen Protestantismus seit seinem Bestehen dar. Die mit dieser Epoche verbundenen Verirrungen, Verletzungen und Ängste waren tief und wirkten nachhaltig. So ist es ein Stück weit nachvollziehbar, wenn die innerkirchliche NS-Verarbeitung während der ersten Nachkriegsjahre so verlief, wie sie verlief: schleppend, verdrängend und beschönigend. Die kirchlichen Neuansätze auf breiterer Front erfolgten erst ab 1960. Erst da bricht jene hundertjährige nationalprotestantische Mentalität nach und nach ab. Die Beiträge dieses Aufsatzbandes prüfen die These, dass die evangelische Kirche während des ganzen 20. Jahrhunderts im Nationalen verhaftet blieb, am Beispiel der einzelnen Landeskirchen. Hat es signifikante Unterschiede in der Intensität der kirchlichen Aufarbeitung in den einzelnen Regionen gegeben? War die Aufarbeitung in Regionen mit starker BK-Tradition besonders intensiv, im Unterschied zu den mehr angepassten und vor allem den stärker nazifizierten Kirchenregionen? Gibt es signifikante Aufarbeitungsunterschiede zwischen West und Ost? Wann beginnt eine selbstkritische Rückschau, wer stößt sie an, und wie weit ist das Wissen um NS-Vergangenheiten in den Gemeinden vorgedrungen? |
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ISBN: | 3889811892 |