Gottlosigkeit und Eigensinn: religiöse Devianz im konfessionellen Zeitalter

»Gottlosigkeit«, das war im Zeitalter der Glaubensspaltung einer jener stigmatisierenden Begriffe, mit denen die rechtgläubigen Christen ihre Gegner belegten. Für die Lutheraner waren die »Papisten« ebenso gottlos wie Calvinisten oder die Täufer. Diese zahlten mit gleicher Münze zurück. Damit nicht...

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Bibliographic Details
Published in:Zeitschrift für historische Forschung / Beiheft
Contributors: Piltz, Eric 1978- (Editor) ; Schwerhoff, Gerd 1957- (Editor)
Format: Electronic Book
Language:German
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Fernleihe:Fernleihe für die Fachinformationsdienste
Published: Berlin Duncker & Humblot 2015
In: Zeitschrift für historische Forschung / Beiheft (51)
Reviews:[Rezension von: Gottlosigkeit und Eigensinn] (2016) (Witt, Christian Volkmar, 1980 -)
Edition:1. Aufl.
Series/Journal:Zeitschrift für historische Forschung / Beiheft 51
Standardized Subjects / Keyword chains:B Europe / Confessionalism / Churchliness / Discrepancy / History 1500-1700
Further subjects:B Early modern age
B Devianz
B Religion
B Conference program 2012 (Dresden)
Online Access: Contents
Inhaltsverzeichnis (Verlag)
Review
Volltext (Verlag)
Volltext (lizenzpflichtig)
Volltext (lizenzpflichtig)
Parallel Edition:Non-electronic
Erscheint auch als: 9783428144815
Description
Summary:»Gottlosigkeit«, das war im Zeitalter der Glaubensspaltung einer jener stigmatisierenden Begriffe, mit denen die rechtgläubigen Christen ihre Gegner belegten. Für die Lutheraner waren die »Papisten« ebenso gottlos wie Calvinisten oder die Täufer. Diese zahlten mit gleicher Münze zurück. Damit nicht genug, wurden auch Juden und Türken, aufständische Bauern, Ehebrecher oder Säufer als »gottlos« etikettiert. Die gegenseitige Diffamierung und Stigmatisierung macht deutlich, dass religiöse Devianz methodisch sinnvoll nur als ein Akt sozialer Zuschreibung verstanden werden kann. Jenseits der herkömmlichen kirchen- und religionsgeschichtlichen Zugriffe eröffnet sich damit nun ein weiter komparativer Horizont, etwa in Form von Vergleichen zwischen unterschiedlichen Strategien, Argumentationen und Legitimationsformen der Stigmatisierung oder von Vergleichen zwischen als abweichend etikettierten Verhaltensweisen. Dabei sollen die handelnden Akteure keineswegs als passive Objekte der Zuschreibung verstanden werden; vielmehr soll komplementär zu den Zuschreibungen auch deren »Eigensinn«, ihre Selbstsicht und ihre Praxis, mit in die Betrachtung einbezogen werden. Damit eröffnet der Band einen weiten Blick auf den Normenhorizont der Frühneuzeitlichen Gesellschaft insgesamt.
Item Description:Literaturangaben
ISBN:3428544811
Persistent identifiers:DOI: 10.3790/978-3-428-54481-3