Production Credits: | Dieses Buch zum Schamanismus der Nanai beruht auf unmittelbaren Informationen, welche die Autorin in den Jahren zwischen 1980 bis 2012 von Schamanen erhalten und aufgezeichnet hatte, und zwar zu einer Zeit des rapiden sozio-kulturellen Wandels in Russland. Es beleuchtet den lebhaften indigenen Diskurs, bei dem soziale Faktoren wie die Aufspaltung der Gemeinschaft in verschiedene Patrilineages zu spirituellen Irritationen führt, welche Nanai als kollektive "Schamanenkrankheit" erleben. Aber Konfrontationen zwischen einzelnen Verwandtschaftgruppen werden nicht nur in schamanischen Ritualen vermittelt, da diese nicht von Erzählungen, Tänzen und anderen Formen der Kunst zu trennen sind. Das Buch bietet außerdem tiefe Einblicke in die Pluralität widersprüchlicher Diskurse über indigenes Wissen wie auch in solche, die hierzu in nicht-indigenen Kontexten stattfinden. Letztere entstanden oder verstärkten sich zu Sowjet- und Postsowjetzeiten und führten häufig zu Experimenten mit neuen schamanischen Praktiken. |