Kommentierter Datenatlas zur deutschen Sonntagsschulgeschichte und zur Frühgeschichte der Inneren Mission. "Alle Agenten der innern Mission fangen damit ihre Arbeit an [...]".

„Ihre Forschung hat doch etwas von Briefmarken sammeln, nicht?“ So der scharfsinnige und stets wohlmeinende Christian Möller in Heidelberg in einer Sozietät. Natürlich sollte nichts gegen das Sammeln von Briefmarken gesagt werden, das durchaus bereichernd, erfüllend und Kontakte knüpfend sein kann;...

Ausführliche Beschreibung

Gespeichert in:  
Bibliographische Detailangaben
1. VerfasserIn: Hörnig, J. Thomas (VerfasserIn)
Beteiligte: Benad, Matthias 1951- (BeteiligteR) ; Schmuhl, Hans-Walter (BeteiligteR) ; Ruddat, Günter 1947- (BeteiligteR)
Medienart: Elektronisch Buch
Sprache:Deutsch
Verfügbarkeit prüfen: HBZ Gateway
Fernleihe:Fernleihe für die Fachinformationsdienste
Veröffentlicht: Ludwigsburg Evangelische Hochschule Ludwigsburg 2015
In:Jahr: 2015
normierte Schlagwort(-folgen):B Innere Mission / Sonntagsschule / Sozialer Protestantismus / Stadtmission
weitere Schlagwörter:B Hochschulschrift
B Sunday Schools History
B Sunday Schools (Germany) History
Online Zugang: Volltext (Langzeitarchivierung Nationalbibliothek)
Volltext (Resolving-System)
Volltext (kostenfrei)
Beschreibung
Zusammenfassung:„Ihre Forschung hat doch etwas von Briefmarken sammeln, nicht?“ So der scharfsinnige und stets wohlmeinende Christian Möller in Heidelberg in einer Sozietät. Natürlich sollte nichts gegen das Sammeln von Briefmarken gesagt werden, das durchaus bereichernd, erfüllend und Kontakte knüpfend sein kann; aber die praktisch-theologische bzw. kirchengeschichtliche Relevanz des Sammelns von Gründungsdaten für deutsche Sonntagsschulen und Kindergottesdienste in allen deutschen Staaten und allen preußischen Provinzen sowie den Freikirchen im 19. Jahrhundert konnte vom Verf. damals offensichtlich noch nicht vermittelt werden. Württemberg mit seinem bunten, gut dokumentierten Sonntagsschulkosmos war ein guter Anfang für diese Forschung, die unerwartet relevant enden sollte: Es gab in den geordneten landeskirchlichen Strukturen Mitte des 19. Jahrhunderts Veränderungen durch amerikanische Besucher oder Rückwanderer, die für eine „neue Idee“ („christliche Sonntagsschule“) mit einem völlig neuen Paradigma („Freiwilligkeit“) und häufigem Engagement von Laiinnen und Laien („Gruppensystem“) warben. Und es gab Erfolge. Erfolge gerade auch für die entstehende Innere Mission; Stadtmissionsarbeit begann mit Sonntagsschularbeit. Auf das Land kamen Kolporteure, Hausväter, Waisenväter, Diakone, Evangelisten, insbesondere aber Diakonissen und Kleinkinderlehrerinnen… Räume wurden benötigt, Vereine gegründet; sozialer Protestantismus wurde tätig. Sonntagsschulen wurden populärstes, erfolgreichstes Werk der Inneren Mission und ihrer „Agenten“ (und –innen) – und das Werk, das dann am schnellsten und gründlichsten klerikalisiert wurde, also in den Kanon der Pflichten des geistlichen Amtes integriert wurde.
Persistent identifiers:URN: urn:nbn:de:0295-opus4-4812